_large.jpg)
Weltberühmter Chor Serge Jaroff in Bischofsreut: Don Kosaken singen zum neuen Jahr
von Jutta Poth
Mit einem traditionellen Konzert wird in Bischofsreut (Landkreis Freyung-Grafenau) das neue Jahr begrüßt. Zu Gast war der weltbekannte Don Kosaken Chor Serge Jaroff. Diesem hochkarätigen Spitzenensemble und Traditionschor gehören ausschließlich ukrainische Sänger an.
Der Kulturkreis FRG veranstaltete das vom damaligen Bürgermeister Franz Weiboltshamer ins Leben gerufene Konzert diesmal bereits zum 48. Mal mit der Pfarrei Bischofsreut und der Gemeinde Haidmühle.
Alois Seidl konnte die Musiker gewinnen
Dass die Veranstaltung im Rahmen der Bischofsreuter Konzertreihe stattfinden konnte, ist dem Organisationsgenie Alois Seidl zu verdanken, der zu diesem Konzert wieder hochkarätige Musiker gewinnen konnte. Bei der Begrüßung war es Seidl ein Anliegen, dem Chor aus der Ukraine die uneingeschränkte Solidarität mit ihrem geschundenen Land zu versichern und ihm baldigen Frieden zu wünschen.
Unter dem Dirigat von Petro Morozov, der den angekündigten Leiter des Chors Wanja Hlibika vertrat, präsentierten die zehn Männer ein fabelhaftes Spektakel der Sangeskunst. Völlig ohne Technik kamen die Sänger während ihres Konzerts aus. Alleine die mächtigen Stimmen der Männer füllten das Kirchenschiff aus, das mit 250 Besuchern voll besetzt war. So mussten sogar noch einige Stuhlreihen aufgestellt werden.
Ein stimmig verschmolzenes Gefüge
Der Don Kosaken Chor zeigte sich als stimmig verschmolzenes Gefüge, das sich ganz in den Dienst der Lieder und des Gesangs stellt. Fast statisch standen die Sänger, mit Ausnahme roter Seitenstreifen an der Hose, ganz in schwarzer Kosaken-Kluft und Reitstiefeln gekleidet vor ihrem Publikum. Die Sänger kommen von großen osteuropäischen Opernhäusern. Auf dem Programm standen klassische Werke und Volksweisen. Die stimmgewaltigen Tenöre, Bariton- und Basssänger präsentierten in der ersten Hälfte einen Querschnitt durch russisch-orthodoxe Sakralmusik, bei der wiederholt die tiefgreifende und raumfüllenden Stimmgewalt der Säger beeindruckte.
Manche Lieder waren zu hören, die als typische Beispiele der russischen Volksmusik gelten und die immer wieder die Begeisterung der Besucher auslösten. Lieder, die als Volksmusik empfunden werden und das russische Lebensgefühl verkörpern wie „Schtschedryk“ oder „O bete Freund“. Unter der kraftvollen und teils sensiblen Begleitung des Ensembles brillierten abwechselnd sowohl die Tenöre wie auch die Basssänger mit einzelnen Soli, die die außergewöhnliche Stimmgewalt jedes einzelnen Sängers eindrucksvoll deutlich werden ließen.Die Klangfülle einzelner Sänger, die die Bässe in nicht möglich gehaltenen Tiefen sangen oder auch nur das stimmgewaltige Summen verschieden Passagen ließen die Zuhörer mit vibrieren und ließen einem eine Gänsehaut über den Rücken jagen. „Adesta Fideles“ und das „Ave Maria“ von Bach/Gounod bildete den Schlusspunkt der ersten Hälfte.
Enormer Besucherandrang
Herausragend und zugleich bekannte Lieder wie „Abendglocken“, „Ich bete an die Macht der Liebe“, „Eintönig klingt das Glöcklein“ oder die immer wieder zu hörende Ballade „Stenka Rasin waren die gesanglichen Höhepunkte der zweiten Konzerthälfte. Die Sänger legten einen Auftritt hin, der abermals in die Geschichte der Konzerte in Bischofsreut eingehen wird.
Vor dem gemeinsamen Schlusslied „O du fröhliche“ ergriff Pfarrer Yohan Injumala das Wort und dankte den Mitwirkenden unter großem Beifall für einen schönen Konzertnachmittag. „Sie haben uns gut eingestimmt für das „Neue Jahr“ meinte er abschließend. Er freute sich über den enormen Zustrom der Besucher, die das Gotteshaus gefüllt haben. Die Konzertbesucher, unter ihnen viele Musikfreunde, erlebten ein Konzert voller Harmonie und voller Inbrunst. „Sensationell diese hohen und tiefen Stimmen“, so schwärmten Besucher nach dem Konzert.
Diese Videos wurden von Sabine Reichel und Margit Poxleitner zur Verfügung gestellt!